f:mp. Papierlexikon

Medienproduktioner werden in ihrer Kommunikation mit zahlreichen Fachbegriffen konfrontiert und benötigen diese auch, um eine optimale und klare Kommunikation mit allen Leistungspartnern zu ermöglichen. Aus diesem Grund hat der f:mp. das "Medienproduktioner-Lexikon" zusammengestellt.
Impressum



Suche:
  

Transparentpapier

Transparentpapiere sind interessante, abwechslungsreiche, schöne, “durchsichtige” und vor allen Dingen auch universelle Papiere. Sie lassen sich ohne speziellen Aufwand verarbeiten, sind für Arbeiten mit Tusche geeignet und können auch auf Kopierern, Laser- und InkJet-Druckern eingesetzt werden. Transparentpapiere lassen sich selbstverständlich schneiden, stanzen, bohren, falzen, rillen und sogar mit einer Heißfolienprägung versehen. Besonders interessante Effekte sind mit Filigranstanzungen zu erzielen. Auch eine Drucklackierung lässt sich aufbringen und selbstverständlich können auch die verschiedenen Bindetechniken praktiziert werden.
Dafür bieten sich auf dem Markt verschiedene weiße und auch viele farbige Qualitäten an, die auf verschiedene Verarbeitungs- und Drucktechniken und auch für viele Anwendungen zugeschnitten sind.
Transparentpapiere bieten Raum für fast jede kreative Idee, um sich aus der Vielzahl standardisierter Druckerzeugnisse hervorzuheben.
Die Transparenz und andere Eigenschaften dieser Papiere ergeben sich durch die Verwendung besonders ausgesuchter Zellstoffe in Verbindung mit der Bearbeitung der Fasern durch die so genannte Mahlung in einem Refiner. Dabei wird ganz gezielt eine Veränderung der Faserform vorgenommen. Für transparente Papiere erfolgt dabei weniger ein Schneiden oder Kürzen der Fasern, sondern vielmehr ein Quetschen. Das führt zu einer wesentlichen Vergrößerung der Faseroberfläche, verbunden mit einer Zunahme der gewünschten Lichtdurchlässigkeit, d. h. der Transparenz, bei gleichzeitiger Abnahme des Weißgrades.
Für einen Drucker ist es wichtig zu wissen, dass sich durch diese Art der Stoffmahlung auch die Poren und Zwischenräume des Papiers schließen, die Saugfähigkeit des Papiers abnimmt, damit ist eine deutliche Verlängerung der Wegschlagzeit der Druckfarbe verbunden. Bei einem transparenten Papier liegen die einzelnen Fasern durch die gequetschte Mahlung, die in der Fachsprache auch als “schmierige Mahlung” bezeichnet wird, flach auf und es sind so gut wie keine Poren und Zwischenräume vorhanden. Im Vergleich dazu weisen andere Naturpapiere Zwischenräume auf, in die die Druckfarbe gut und schnell wegschlagen kann.
Auf Grund dieser speziellen Beschaffenheit ergibt sich für den Drucker, auf 3 besonders wichtige drucktechnische Gesichtspunkte beim Bedrucken von Transparentpapier zu achten:
1. Da die Oberfläche von Transparentpapier eine sehr schlechte Saugfähigkeit aufweist ist es am besten, rein oxidativ trocknende Druckfarben einzusetzen. In der fachlichen Umgangssprache werden diese Farbserien auch als Folienfarben bezeichnet. Das sind Druckfarben, die keine Mineralöle enthalten und darum allein durch Luftsauerstoff vom pastösen in einen (trocknen) festen Zustand übergehen müssen. Die richtige Druckfarbe ist also die 1. Vorasusetzung für eine gute Trocknung und für eine einwandfreie Verbindung der Druckfarbe mit der Oberfläche des Papiers.
2. Das Feuchtmittel spielt im Offsetdruck eine wichtige Rolle. Für die Wasserführung gilt nach wie vor die “goldene Faustregel”: So viel Wasser wie notwendig, aber so wenig wie möglich. Mit den Feuchtwasserzusatzmitteln sollte sehr sparsam umgegangen werden. Wir empfehlen, einen pH-Wert von nicht unter pH 6 einzustellen.
3. Durch die spezielle Beschaffenheit von Transparentpapier ergibt sich auch die Eigenschaft einer besonderen Empfindlichkeit gegenüber klimatischen Schwankungen. Empfohlen wird eine rel. Feuchte von 50 bis 55 % bei 20° C im Druck und Verarbeitungsraum konstant einzuhalten. Sind diese Voraussetzungen nicht gegeben, so ist nach dem Druck eine klimaschützende Umhüllung erforderlich, um eine Verspannung oder eine Randwelligkeit der Auflage zu verhindern.
Aber es gibt auch den wasserlosen Offsetdruck, der heute in vielen Druckereien betrieben werden kann. Er ist für das Bedrucken von Transparentpapier und anderen nichtsaugenden Materialien sehr gut geeignet. Denn durch die Abwesenheit von jeglichem Feuchtmittel wird die oxidative Trocknung der Druckfarbe begünstigt und jegliche Trocknungsverzögerung oder -verhinderung aber auch eine Veränderung der Flachlage durch Rollneigungen, z. B. durch den Einfluss von Wasser verhindert.
Der wichtigste Vorgang für einwandfreie Druckergebnisse auf Transparentpapier im Offsetdruck ist das Trocknen der Druckfarbe bei gleichzeitiger Beachtung der klimatischen Bedingungen.
Im Zusammenhang mit den fast universellen Eigenschaften von Transparentpapier und den zahllosen Möglichkeiten des Bedruckens, Veredelns und der Weiterverarbeitung, sind also eine ganze Reihe von Verarbeitungshinweisen zu beachten, um stets erfolgreiche Ergebnisse zu erzielen. Sie werden aber von allen Lieferanten und Herstellern solcher Papiere zur Verfügung gestellt. Besonders empfehlenswert und nützlich sind solche technischen Informationen, wenn erstmalig diese sehr schönen aber auch sensiblen Transparentpapiere bedruckt und verarbeitet werden sollen.


Papierlexikon "Deutsch, Englisch, Finnisch, Französisch"

Loggen Sie sich als f:mp.-Mitglied ein und genießen Sie die Mitgliedsvorteile!

  Login fehlgeschlagen



Login

Sie sind nun eingeloggt, einen Augenblick...

Sie sind noch kein f:mp.-Mitglied?

Nutzen Sie Vorteile wie z.B.

Die vollständigen f:mp.-Vorteile finden Sie hier: