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Glanz

Nach wie vor spielt Glanz bei der Herstellung von Druckprodukten eine bevorzugte Rolle. Die Druckfarbe soll möglichst gut glänzen, das verwendete Papier muss Glanz oder Spiegelglanz aufweisen und auch bei einer Drucklackierung mit einem Öldruck- oder Dispersionslack steht der damit zu erzielende Glanz meistens im Vordergrund.
Die besten Glanzergebnisse bei der Herstellung von Druckprodukten werden allerdings erzielt, wenn alle 3 Einflussfaktoren gleichzeitig im Druck Berücksichtigung finden, nämlich der Einsatz einer Glanz- oder Hochglanzdruckfarbe, die Verwendung eines guten, gleichmäßig glänzend gestrichenen oder spiegelglänzenden Papiers und die Praktizierung einer anschließenden Lackierung mit einem ausgesprochenen Glanzlack.
Was ist Glanz eigentlich und wie kann er gemessen werden?
Glanz ist ein optischer Sinneseindruck, der bei der Betrachtung einer Oberfläche entsteht. Bewertet wird dabei die Eigenschaft, gerichtet auftreffendes Licht zu reflektieren. Wichtig ist aber zu wissen, dass der von menschlichen Augen wahrgenommene Glanz eine subjektive Empfindung ist und damit Unterschiede bei der visuellen Glanz-Beurteilung eines Papier-, Druck- oder Lackierglanzes, jedoch nicht in jedem Fall mit physikalischen Messmethoden mit Hilfe eines Glanzmessers (Reflektometers) übereinstimmen muss.
Glanz ist eine gerichtete Reflexion auf einer Oberfläche. Bei hochglänzenden Oberflächen gehorcht das auftreffende Licht dem Reflektionsgesetz, nämlich vorwiegend Einfallwinkel gleich Ausfallwinkel. Dabei ist die Intensität des reflektierten Lichtes abhängig vom Einstrahlwinkel und von den Eigenschaften der zu messenden Oberfläche. Bei matten Papieren, Druckfarben oder Mattlackierungen wird das Licht nicht nur in eine Hauptreflexionsrichtung, sondern auch in viele andere Richtungen reflektiert. Je gleichförmiger die Intensität dabei in alle Richtungen verteilt wird, desto matter empfindet das menschliche Auge die Oberfläche. Dabei spielt aber die subjektive Beurteilung auch bei matten Druckergebnissen eine wichtige Rolle. Das Prinzip einer Glanzmessung besteht darin, dass mit Hilfe eines Glanzmessers (Reflektometers) das von einer Oberfläche reflektierte Licht in einem durch Blenden eingegrenzten Winkelbereich in seiner Intensität gemessen wird. Um vergleichbare Messergebnisse zu erhalten, wurden die Messgeräte und deren Handhabung international genormt. Besonders stark beeinflusst der verwendete Einstrahlwinkel den Reflektometerwert (Glanzwert). Um den gesamten Bereich von hochglänzenden über halbmatte bis zu sehr matt gestrichenen Papieren oder entsprechenden Lackierungen oder Druckfarbenschichten messtechnisch erfassen zu können sind 3 Einstrahlwinkel und damit Messbereiche festgelegt. Nur die Auswahl der richtigen Messgeometrie garantiert hohe Messgenauigkeit. Die wichtigsten Normen für Glanzmessungen: ISO 15994; ISO 2813; DIN 67530; Merkblatt V 22/72 Prüfvorschrift Zellcheming. Für die Glanzmessungen sind genormt: Die Optik des Messgerätes mit Einstrahl-/Abstrahlwinkel, die Kalibrierung des Gerätes, die Durchführung der Glanzmessung.

engl.: gloss, franz.: brillant, finn.: kiilto


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